Steinergänzung

Im Sinne der Denkmalpflege sind bei kleineren Schäden an den Natursteinen Steinergänzungen sinnvoller als Vierungen, da sie für die Substanz deutlich schonender sind. Nachdem der Naturstein bis auf den nicht geschädigten Untergrund herausgearbeitet wurde, wird der farblich und von den Eigenschaften angepasste Steinergänzungsmörtel (SEM) lagenweise in die Fehlstelle eingebracht.

[128, Seite 252]. Mit gut haftenden SEM kann die Schadstelle zum Rand hin auf die Stärke Null auslaufen [127]. Die aufgefüllte Stelle darf nicht zu tief sein, da mineralische Mörtel schwinden. Dabei kann auch eine Bewehrung aus Edelstahl und/oder eine Verdübelung mit dem Untergrund erfolgen.

Der Steinergänzungsmörtel darf technisch nicht besser sein, als der Stein. Es sollte ein Material gewählt werden, dass eine geringere Festigkeit und ein geringeren E-Modul besitzt, damit beim Aufbau von Spannungen nicht die Altsubstanz geschädigt wird, sondern die Verbindung zwischen der Steinergänzung und dem Originalstein versagt [127].


[127] Wolfram Jäger Mauerwerk-Kalender 2013: Bauen im Bestand ; Verlag Ernst und Sohn Berlin 2013; ISBN: 978-3-4336-0434-2

[128] Hans-Jörg Vockrodt, Dieter Feistel und Jürgen Stubbe Handbuch Instandsetzung von Massivbrücken: Untersuchungsmethoden und Instandsetzungsverfahren ; Springer Basel AG Basel 2003; ISBN: 978-3-0348-9412-8