Schlauder
Schlaudern können aus Eisen oder aus Holz oder aus einer Kombination aus Holz und Eisen sein. Die Schlaudern können als Zuganker oder Traganker wirken. Wenn die Mauern nicht stark genug sind, um den Schub aus den Deckengewölben aufzunehmen, werden Schlaudern als Zuganker eingesetzt, um zwei gegenüber liegende Mauern zu verbinden. Abbildung 1 zeigt eine Schlauder zwischen zwei Kapitellen am Residenzschloss in Dresden.
Die meisten Schlaudern sind aus Flacheisen von 2 bis 2,5 Zoll Breite und 0,5 bis 0,75 Zoll Dicke oder aus quadratischen Eisen von 1,5 Zoll Dicke gefertigt. Sie bestehen aus zwei Eisen. Die Verbindung zweier Flacheisen ist in Abbildung 2 dargestellt, die Schlaudernteile werden mit den zwei in der Mitte eingetriebenen Keilen auf Spannung gebracht.
Schlaudern konnen auch aus Rundeisen sein. Die Schlaudernteile a und b in Abbildung 3 sind mit entgegengesetzten Gewinde versehen und mit dem Verbindungsteil c verbunden. Um die Schlaudern zu spannen, wird die Mutternhülle (Verbindungsteil c) gedreht. Die Enden der Schlaudern sind so ausgebildet, wie bei den Balkenanker beschrieben.
Eine weitere übliche Verbindungsart von Schlaudern zeigt Abbildung 4. Neben den hier dargestellten Schlaudernverbindungen gibt es noch weitere Formen und Arten.
[132] Franz Fink: Die Schule des Bauschlossers: Praktisches Hand- u. Hülfsbuch für Architekten und Bauhandwerker, sowie für Bau- und Gewerbschulen, Band 2 ; Verlag von Otto Spamer Leipzig 1859