Verfugung

Vor der Verfugung werden die Fugen von Hand ausgeräumt. Es muss darauf geachtet werden, dass kein loses Material in der Fuge verbleibt und bei der Arbeit nicht der Naturstein beschädigt wird. Nach dem Ausräumen wird die Fuge mit Punktstrahldüsen durch Nasssandstrahlen gründlich gereinigt, dadurch werden auch die Fugenflanken aufgerauht, dass gewährleistet einen guten Verbund zwischen Mörtel und Stein. Auf ein Ausräumen der Fugen durch Hochdruckwasserstrahlen sollte verzichtet werden, da dies zum Eindringen von Wasser in das Mauerwerk führt. Sind die Fugen zu trocken, müssen diese vor dem Verfugen vorgenässt werden.

Zur Verfugung eignet sich am besten die Tiefenverfugung im Trockenspritzverfahren. Die Qualität bei einer Verfugung von Hand wäre nicht so hoch, da der aufgebrachte Druck beim Verfugen sich durch Ermüdung des Arbeiters im Laufe des Tages verringert [117, Seite 36] und somit die Verdichtung abnimmt.

Als Fugenmörtel eignet sich Sand der Körnung 0 bis 4 gemischt mit Trass und Kalk als Bindemittel. Wenn bei der Verfugung Zement zum Einsatz kommt, sollte unbedingt C3A freier Zement verwendet werden (siehe Treibmineralschäden). Nach der Tiefenverfugung im Trockenspritzverfahren wird das herausstehende Material entfernt und die Oberfläche mit Wasser und feinem Sand oder Kupferschlacke gereinigt. Ein gereinigtes verfugtes Natursteinmauerwerk zeigt Abbildung 1.

In der Denkmalpflege wird auch Wert darauf gelegt, Bearbeitungsspuren der früheren Steinmetze oder die Patina zu erhalten. Um dem gerecht zu werden, wird nach der Ausräumung der Fugen auf die Natursteinoberfläche eine Lehmschlämme aufgebracht. Diese schützt das Mauerwerk auch vor Verunreinigungen durch Mörtel beim Ausfugen und wird nach dem Verfugen einfach mit Wasser abgewaschen.


[117] Mohammad Nodoushani: Instandsetzung von Natursteinbrücken; Beton Verlag Düsseldorf 1996; ISBN 3-7640-0353-7