Mauerfraß
Als Mauerfraß bezeichnet man die Bildung von Mauersalpeter.
Dazu schreiben Prof. Dr. H. Hammerl und Oberingenieur R. Kloss in (N1, Seite 132): „Man versteht darunter ein immer weiter schreitendes Abbröckeln der oberflächlichen Schichten des Verputzes und zuweilen auch der Ziegel selbst, wobei es mitunter zum Auftreten von weisslichen, büschelartige sich gruppierenden Kristallnadeln kommt. Verursacht wird diese Erscheinung durch das Vorhandensein grösserer Mengen von salpetersauren Salzen oder Chlorcalzium im Mörtel und in den oberflächlichen Schichten der Ziegel“
Durch Salze im Mauerwerk wirkt das Mauerwerk hygroskopisch und nimmt Wasser bei feuchter Witterung auf. Dabei werden die Salze gelöst und bei Trocknung an die Oberfläche der Wand transportiert, wo sie durch Kristallisieren sichtbar werden „Dieses fortwährende Feucht- und wieder Trockenwerden des Mauerwerks wirkt zerstörend auf das selbe und führt ein allmähliches Abbröckeln der oberflächlichen Schichten herbei.“
[N1] Wilhelm Prausnit [Hrsg.]: Atlas und Lehrbuch der Hygiene mit besonderer Berücksichtigung der Städte-Hygiene; Verlag Lehmann München 1909