Opus caementitium, Opus caementicium

Als Opus caementitium bezeichnet man einen römischen Beton der als Bindemittel nicht Zement sondern Kalk enthält. Aus dem lateinischen:

opus = Werk, Arbeit

caementicius = aus Bruchsteinen bestehend

Zusätzlich zu Sand und Steinen wurden Puzzolane zugemischt, dadurch wurde die Mischung, hydraulisch, konnte also unter Wasser aushärten. Hieraus wurden Hafenmolen, Wasserleitungen und Bauwerke wie das Kolosseum (Bild 1) oder das Pantheon gebaut. Das Pantheon in Rom hatte 1700 Jahre lang die größte Kuppel der Welt mit 43 Meter Durchmesser.

Leider ist das Wissen um die genaue Rezeptur dieses Betons nach dem Untergang des römischen Reiches verloren gegangen. Der Beton ist fester als heutiger Standardbeton. Das Geheimnis liegt im Puzzolan, einer Vulkanasche, vulkanischen Glas, dass die Römer in Neapel am Vesuv abbauten. Noch heute wird danach geforscht, was den römischen Beton ausmacht. Im Labor der Fa. Heidelberg Cement wurde festgestellt, dass sich allein durch die Zugabe von Asche im Zement die Festigkeit von Beton (nach 28 Tagen) von 99 t auf 116 t erhöhen lässt. Dabei kann der Zement auch mit einer niedrigeren Temperatur umweltfreundlicher gebrannt werden.

Opus caementicium wurde auch beim Bau des römischen Abwasserkanals in Köln verwendet.