Rittergut Hundisburg
Das Rittergut Hundisburg liegt an der Grenze der Magdeburger Börde und der Altmark auf einer felsigen Anhöhe. Der frühere Name Hunoldsburg wurde urkundlich das erste mal 1147 mit dem Namen Probst Widold zu Hunoldsburg erwähnt. Der erste bekannte Besitzer der Hundisburg war Markgraf Otto II von Brandenburg, der 1196 aber die Hundisburg an Erzbischof Ludwig von Magdeburg übergab, der daraufhin den Bannfluch den er gegen ihn ausgesprochen hatte, wegen Streitigkeiten über Gelöbnissen und Ländereien, zurücknahm. Das Schloss wurde ausgebaut und stärker befestigt.
Im Jahre 1214 versuchte Kaiser Otto IV mehrfach, als er in das Magdeburgische einfiel, das Schloss einzunehmen, was Ihm nicht glückte. Wenig später wohnte Conrad von Hunoldsburg in Schloss Hundisburg.
Im Jahre 1278 eroberte Herzog Albert von Braunschweig das Rittergut. 1319 eroberte der Fürst Heinrich von Mecklenburg das Schloss und besetzte es vorübergehend. 1361 verkaufte Erzbischof Dieterich von Magdeburg die Hundisburg an Ludewig und Alverich von Wanzleben. Der Nachkomme Busse von Wanzleben verkaufte es im Jahre 1452 wiederum für 2900 rheinische Goldgulden an die Brüder Ludolf, Busse und Gebhard von Alvensleben auf Calbe. Es blieb im Besitz der Familie von Alvensleben bis 1809. Abbildung 1 zeigt das Schloss um das Jahr 1880.
Im Jahre 1615 wurde ein Teil des Schlosses durch Feuer zerstört und wieder aufgebaut. Während des 30 jährigen Krieges war das Schloss zeitweise stark verwüstet und nicht bewohnbar. Zwischen 1693 und 1702 erweiterte Johann Friedrich von Alvensleben das Schloss und legte einen reich geschmückten Garten mit Grotten und Springbrunnen an, der als prächtigster Garten des Herzogtums Magdeburg galt. Obwohl er von den Herzögen von Wolfenbüttel das zum Bau erforderliche Holz, Eisen, Blei, Kupfer und Glas geschenkt bekam, wurden noch 60999 Taler verbaut.
Im Jahre 1908 ersteigerte Gottlob Nathusius das Rittergut meistbietend. Nach dessen Tode im Jahre 1844 erbte es der Geheime Ober-Regierungsrat Dr. Hermann von Nathusius, der es 1879 an seinen Sohn J. von Nathusius vererbte.
1945, nach dem 2. Weltkrieg, bezogen sowjetische Soldaten das Schloss und es wurde durch einen Brand zerstört. Nach missglückten Aufbauversuchen zu DDR-Zeiten in den 60er Jahren blieb es bis 1991 eine Ruine. 1994 erwarb die Stadt Haldensleben das Schloss und es wurde wieder aufgebaut. Abbildung 2 zeigt das Anwesen im Jahr 2014.
[135o] Alexander Duncker: Die ländlichen Wohnsitze, Schlösser und Residenzen der ritterschaftlichen Grundbesitzer in der preussischen Monarchie, Fünfzehnter Band; Verlag von Alexander Dunker Berlin 1878-1880